Management-Zusammenfassung dieses Beitrags:
Eine Anforderungsliste beschreibt einzelne Anforderungen in einfacher, textueller Form unter Verwendung von Anforderungsattributen. Hierdurch wird es möglich, die Anforderungen zu einem Produkt systematisch zu erfassen.
In diesem Beitrag wird die Anforderungsliste beschrieben.
1. Beschreibung
Die Anforderungsliste erfasst die Anforderungen zu einem zu erstellenden Produkt oder eine zu erstellende Dienstleistung.
Synonyme — statt Anforderungsliste sind auch folgende Begriffe zu finden:
- Anforderungstabelle
- Tabelle zur Erfassung der Anforderungen
- Anforderungsregister
In Abbildung 1 ist eine Anforderungsliste in einer Minimalversion dargestellt. Minimalversion bedeutet dabei, dass nur sieben Attribute (verpflichtend) verwendet werden. Diese sind:
- ID: Die ID (“der Identifier”) identifiziert eine Anforderung eindeutig; in der Regel werden hier forlaufende Nummern verwendet
- Name: Hierüber wird eine einzelne Anforderung kurz (und prägnant) benannt; dies ist immer ein Freitext
- Beschreibung: Die Beschreibung sollte eine einzelne Anforderung so beschreiben, dass sie für sich verständlich ist
- Quelle: Es muss immer benannt werden, woher die Anforderung stammt. In der Regel werden hier Personen (in einer bestimmten Rolle) eingetragen
- Stabilität: Erfasst, ob eine Anforderung (voraussichtlich) stabil bleibt oder starke Änderungen zu erwarten sind
- Prio: Die → Priorität einer Anforderung
- Risk: Das Risiko, welches bei der Umsetzung einer Anforderung gesehen wird
Abbildung 1: Die Anforderungsliste in einer Minimalversion
Die Anforderungsliste wird in der Regel mit einem Tabellentool erstellt und bearbeitet. Aufgrund der Beschränktheit der Requirements-Fähigkeiten — hier insbesondere die nicht-vorhandene → Traceability — kann eine Anforderungsliste allenfalls für Schulungen und Kleinstvorhaben genutzt werden, für “gutes” → Requirements Engineering ist sie nicht geeignet.
2. Häufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ) zur Anforderungsliste
Einige Fragen zur Anforderungsliste werden häufig gestellt – diese werden hier wiedergegeben und beantwortet.
- F: Ist es ausreichend, eine Anforderungsliste anstatt aufwendiger Tools zum → Verwalten von Anforderungen einzusetzen?
A: Nein — außer bei sehr kleinen Projekten. - F: Gibt es Muster oder Beispiele für Anforderungslisten?
A: Ja. Generell gibt es Muster und Beispiele, die spezielle → Anforderungstypen behandeln.
Haben Sie noch weitere Fragen oder möchten Sie Ergänzungen an der FAQ vornehmen? Am besten schreiben Sie mir hierzu eine E‑Mail an: kontakt@peterjohann-consulting.de.
A. Präsentationen, Literatur und Weblinks
A.1 Meine öffentliche Präsentation zur Anforderungsliste
Die Anforderungsliste wird in der Präsentation zum Requirements Engineering beschrieben.
Inhalt | Typ |
---|---|
Requirements Engineering (und Business Analysis) – Eine Einführung (RE-Basispräsentation) |
A.2 Literatur
- /BBG15/ → IIBA: A Guide to the → Business Analysis Body of Knowledge (BABOK Guide), International Institute of Business Analysis, Marietta, Georgia 3rd Edition 2015, ISBN 978–1‑927584–02‑6
- /BBG17‑d/ IIBA: BABOK v3: Leitfaden zur Business-Analyse BABOK Guide 3.0, Dr. Götz Schmidt, Wettenberg 2017, ISBN 978–3‑945997–03‑1
- /Ebert19/ Christof Ebert: Systematisches Requirements Engineering. Anforderungen ermitteln, dokumentieren, analysieren und verwalten, dpunkt, Heidelberg 6. Auflage 2019, ISBN 978–3‑86490–562‑9
- /Ebert22/ Christof Ebert: Systematisches Requirements Engineering. Anforderungen ermitteln, dokumentieren, analysieren und verwalten, dpunkt, Heidelberg 7. Auflage 2022, ISBN 978–3‑86490–919‑1
- /Hruschka19/ Peter Hruschka: → Business Analysis und Requirements Engineering: Prozesse und Produkte nachhaltig verbessern, Hanser, München 2. Auflage 2019, ISBN 978–3‑446–45589‑4
- /Naumann18/ Axel-Bruno Naumann: Business-Analyse – Systematisches → Anforderungsmanagement für nutzerorientierte Lösungen, Dr. Götz Schmidt, Wettenberg 2018, ISBN 978–3‑945997–11‑6
- /IREB21/ siehe /Pohl21/
- /PMG-BA17/ Project Management Institute: The → PMI Guide to Business Analysis, Project Management Institute, Philadelphia, Pennsylvania 2017, ISBN 978–1‑62825–198‑2
- /Pohl21/ auch /IREB21/ Klaus Pohl, Chris Rupp: Basiswissen Requirements Engineering: Aus- und Weiterbildung nach → IREB-→ Standard zum Certified Professional for Requirements Engineering Foundation Level, dpunkt, Heidelberg 5. Auflage 2021, ISBN 978–3‑86490–814‑9
- /Robertson12/ Suzanne Robertson, James Robertson: Mastering the Requirements Process, Addison-Wesley Professional, Boston, Massachusetts 3rd Edition 2012, ISBN 978–0‑321–81574‑3
- /Rupp20/ Chris Rupp: Requirements-Engineering und ‑Management. Das Handbuch für Anforderungen in jeder Situation, Hanser, München 7. Auflage 2020, ISBN 978–3‑446–45587‑0
- /Wiegers13/ Karl E. Wiegers, Joy Beatty: Software Requirements, Microsoft Press, Redmond, Washington 3rd Edition 2013, ISBN 978–0‑7356–7966‑5
A.3 Weblinks
- /IREB/ IREB – International Requirements Engineering Board: Website (deutsche Fassung)
- /#IREB-→ Glossar-24/ IREB – International Requirements Engineering Board: Glossar des IREB, Version 2.1.1 vom April 2024 (deutsch, englisch, pdf-Datei, 65 Seiten)
Legende zu den Weblinks
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Letzte Aktualisierung: 24.05.2022 © Peterjohann Consulting, 2005–2024