Management-Zusammenfassung dieses Beitrags:
Die Begriffe Abnahmekriterien und Akzeptanzkriterien werden bei der abschließenden Bewertung von Produkten oder → Dienstleistungen verwendet, um Produkte oder Dienstleistungen einsetzen zu können.
In diesem Beitrag wird eine Beschreibung der beiden Begriffe geliefert.
Die beiden Begriffe können folgendermaßen charakterisiert werden:
- Abnahmekriterien: Kriterien, die bei der Abnahme eines Produkts oder einer Dienstleistung erfüllt sein müssen, um die Abnahme erfolgreich durchzuführen
- Akzeptanzkriterien: Kriterien, die bei der Fertigstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung erfüllt sein sollten, um eine hohe Akzeptanz beim Kunden zu erzielen
Hinweis:
In der Praxis wird zwischen den beiden Begriffen nicht unterschieden, Abnahmekriterien und Akzeptanzkriterien werden synonym genutzt, wobei der Begriff Akzeptanzkriterien häufiger verwendet wird.
In der Wikipedia steht zum Begriff Abnahme /#Wiki-Abnahme/:
“Die Abnahme ist eine Rechtshandlung, die in der Entgegennahme der Leistung durch den Gläubiger eines Kauf- oder Werkvertrages besteht.”
Das → PMI schreibt zu den Abnahmekriterien /PBG21‑d/:
“Abnahmekriterien / Acceptance Criteria. Eine Reihe von Bedingungen, die erfüllt sein müssen, bevor die
→ Liefergegenstände abgenommen werden.”
Zum Begriff Akzeptanzkriterien wird in der Wikipedia ausgeführt /#Wiki-User-Story/:
“Mit den Akzeptanzkriterien beschreibt der Anforderer, wie er die korrekte Umsetzung der → User Story → testen würde.”
Das → IIBA definiert Akzeptanzkriterien /BBG17‑d/:
“Akzeptanzkriterien (acceptance criteria): Kriterien, die sich aus den Anforderungen, den Lösungen oder der Bereitstellung ableiten lassen und die erfüllt sein müssen, um die Akzeptanz der → Stakeholder zu erreichen.”
Die Unterschiede von Abnahmekriterien und Akzeptanzkriterien sind in Abbildung 1 wiedergegeben.
Abbildung 1: Unterschiede Abnahmekriterien und Akzeptanzkriterien
Die Abnahmekriterien werden in Projekten oder bei Produktentwicklungen sehr frühzeitig zwischen → Auftraggeber und Auftragnehmer vereinbart und schriftlich fixiert. Hieraus kann eine → Liste oder ein Abnahmekatalog entstehen. Dieser Abnahmekatalog wird dann beim → Projektabschluss (oder bei Beendigung der Produktentwicklung) herangezogen und via Soll-Ist-Abgleich überprüft. Zudem können die einzelnen → Arbeitspakete mit Abnahmekriterien versehen werden.
Die Akzeptanzkriterien werden bevorzugt in agilen Kontexten oder bei der Entwicklung von Bedienoberflächen eingesetzt. Sie enthalten für eine User Story / ein → Feature diejenigen Kriterien, die nach der Umsetzung der einzelnen Story getestet werden können.
Abnahmekriterien und Akzeptanzkriterien hängen immer mit Anforderungen zusammen: Für Anforderungen müssen testbare Abnahmekriterien und Akzeptanzkriterien definiert werden, die dann im → Abnahmetest oder im Akzeptanztest eingesetzt werden.
Anmerkung zur englischen Bezeichnung:
Die Kriterien werden mit Criteria übersetzt, das Kriterium mit Criterion.
In Abbildung 2 werden einige Aspekte von Abnahmekriterien und Akzeptanzkriterien gegenübergestellt.
Abbildung 2: Abnahmekriterien und Akzeptanzkriterien: Vergleich
Idealerweise weisen die Abnahmekriterien und Akzeptanzkriterien große Überschneidungen auf (Abbildung 3). Daher sollte bei der Formulierung der Abnahmekriterien darauf geachtet werden, dass auch Akzeptanzkriterien enthalten sind — auch wenn dies schwierig ist.
Abbildung 3: Abnahmekriterien und Akzeptanzkriterien: Überschneidungen
Literatur
- /BBG17‑d/ IIBA: BABOK v3: Leitfaden zur Business-Analyse BABOK Guide 3.0, Dr. Götz Schmidt, Wettenberg 2017, ISBN 978–3‑945997–03‑1
- /PBG21‑d/ Project Management Institute: A Guide to the Project Management Body of Knowledge (PMBOK Guide) und Der → Standard für das → Projektmanagement, Project Management Institute, Philadelphia, Pennsylvania Siebte Ausgabe 2021, ISBN 978–1‑62825–695‑6
Weblinks
- /#Wiki-Abnahme/ Abnahme in der deutschen Wikipedia
- /#Wiki-User-Story/ User Story in der deutschen Wikipedia
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Letzte Aktualisierung: 10.04.2024 © Peterjohann Consulting, 2005–2024