Berichte in Projekten Den Einsatz planen und Berichte gezielt verwenden

Manage­ment-Zusam­men­fas­sung die­ses Bei­trags:
Über Berich­te kön­nen Pro­jek­te über­wacht und gesteu­ert wer­den. Das Erstel­len und Prä­sen­tie­ren von Pro­jekt­be­rich­ten gehört zu den wesent­li­chen Auf­ga­ben des Pro­jekt­ma­na­gers und soll­te ziel­ge­rich­tet erfol­gen.
In die­sem Bei­trag wer­den Berich­te und das Berichts­we­sen in Pro­jek­ten beschrieben.

Das Erstel­len und Über­prü­fen von Berich­ten in Pro­jek­ten ist ein wesent­li­cher Auf­ga­ben­schwer­punkt von Pro­jekt­ma­na­gern. Das Pro­jekt­be­richts­we­sen behan­delt die Berich­te in Pro­jek­ten sys­te­ma­tisch und ist ein Teil des all­ge­mei­nen Infor­ma­ti­ons- und Kom­munikationswesens in Pro­jek­ten. Hier­über wer­den die Projekt­beteiligten mit “pas­sen­den”, zur Ent­schei­dungs­fin­dung benö­tig­ten Infor­ma­tio­nen versorgt.

Sind die “rich­ti­gen” Berich­te in Pro­jek­ten vor­han­den, so kön­nen Pro­jek­te hier­über über­wacht und gesteu­ert werden.

Berich­te und das Berichts­we­sen wer­den hier als ein Teil­ge­biet des → Pro­jekt­ma­nage­ments verstanden.

1. Einleitung und Grundlagen

Berich­te in Pro­jek­ten die­nen zum Erfas­sen und zur Wei­ter­ga­be von Infor­ma­tio­nen in stan­dar­disierten For­ma­ten. Sie wer­den im All­ge­mei­nen schrift­lich ver­fasst. Wie die jewei­li­gen Pro­jekt­be­rich­te aus­se­hen, wer sie erstellt und wie mit ihnen umge­gan­gen wer­den soll, regelt das Pro­jekt­be­richts­we­sen, wel­ches wie­der­um Teil eines über­grei­fen­den Infor­ma­ti­ons- und Berichts­we­sen ist. Zudem wird das Pro­jekt­be­richts­we­sen im → Pro­jekt­ma­nage­ment und der dazu­ge­hö­ri­gen Lite­ra­tur häu­fig dem → Pro­jekt­con­trol­ling zuge­ord­net (Abbil­dung 1.1).

Einordnung des Berichtswesens in das Projektmanagement, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 1.1: Ein­ord­nung des Berichts­we­sens in das Projektmanagement

1.1 Definitionen

In der DIN 69901–5:2009 /DIN16/ wird das Infor­ma­ti­ons- und Berichts­we­sen (engl. Infor­ma­ti­on and Report­ing Sys­tem) recht all­ge­mein definiert:

“Gesamt­heit der Ein­rich­tun­gen und Regeln zur ziel­grup­pen­ori­en­tier­ten Infor­ma­ti­on und Bericht­erstat­tung – abge­stimmt auf die Erfor­der­nis­se der Dokumentation.”

Gene­rell kön­nen Pro­jek­te über Berich­te gesteu­ert wer­den, indem in jeder Situa­ti­on ein pas­sen­der Bericht erstellt oder gele­sen wird.

1.2 Wozu ein Projektberichtswesen?

Das Pro­jekt­be­richts­we­sen …

  • stellt sicher, dass alle Pro­jekt­be­tei­lig­ten jeder­zeit auf die wesent­li­chen Infor­ma­tio­nen des Pro­jekts zugrei­fen können.
  • benennt die (not­wen­di­gen) Berich­te und die (mög­li­chen) Emp­fän­ger im Berichtsplan.
  • “dient als Grund­la­ge für Kon­troll- und Steue­rungs­maß­nah­men und ist haupt­säch­lich ergeb­nis­be­zo­gen.” /Jenny19/
  • ist “ver­wandt” mit dem Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Infor­ma­ti­ons­we­sen sowie dem → Stake­hol­der­ma­nage­ment.

In Pro­jek­ten wer­den typi­scher­wei­se die Ent­schei­dungs­gre­mi­en (im Allge­meinen Len­kungs­aus­schüs­se) mit­tels Berich­ten auf einen Stand gebracht, der es ihnen erlaubt, Ent­schei­dun­gen zu fällen.

In den gän­gi­gen Stan­dard­wer­ken zum Pro­jekt­ma­nage­ment fin­det man etwa 10 bis 20 Berich­te für das Pro­jekt­ma­nage­ment. In der Pra­xis kom­men je nach Pro­jekt­grö­ße unter­schied­lich vie­le Berich­te zum Ein­satz. Daher ist es sinn­voll, schon vor → Pro­jekt­start zu wis­sen, wel­che Berich­te wann und wie ein­ge­setzt wer­den (sol­len). Hier­zu kann einen “Berichts­in­ven­tur” durch­ge­führt wer­den, die alle Berich­te nach einem vor­ge­ge­be­nen Sche­ma erfasst.

1.3 Berichtsarten

Die Pro­jekt­be­rich­te kön­nen in drei Arten unter­teilt wer­den (Abbil­dung 1.2):

  • Zeit­ori­en­tier­te Berich­te: Die­se wer­den zu einem bestimm­ten → Zeit­punkt (z.B. am Monats­en­de) erstellt und ver­teilt. Alle Sta­tus­be­rich­te sind zeitorientiert
  • Ergeb­nis­ori­en­tier­te Berich­te: Die Erstel­lung erfolgt mit Errei­chung eines Ergeb­nis­ses, wie bei­spiels­wei­se das Ende einer Pha­se oder das Errei­chen eines Meilensteins
  • Ereig­nis­ori­en­tier­te Berich­te: Wenn bestimm­te nicht-plan­ba­re Ereig­nis­se auf­tre­ten, so wer­den die­se Berich­te erstellt. Der Aus­nah­me­be­richt fällt in die­se Kategorie
Berichtsarten, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 1.2: Berichtsarten

2. Der Berichtsplan

Der Berichts­plan gibt Aus­kunft dar­über, wel­che Berich­te im Pro­jekt ver­wen­det wer­den. Es wer­den alle Berich­te mit den jewei­li­gen wesent­li­chen Merk­ma­len gelis­tet. Der Berichts­plan wird zu Beginn des Pro­jekts erstellt und ist bin­dend für alle Pro­jekt­be­tei­lig­ten über die gesam­te Projektlaufzeit.

Das Erstel­len von Berich­ten ist auf­wen­dig, eben­so wie das Ent­wer­fen von → Vor­la­gen für die ein­zel­nen Berichte.

Daher soll­te …

  • die Anzahl der Berich­te begrenzt werden.
  • der Berichts­plan mit allen Vor­la­gen, wenn mög­lich, durch eine zen­tra­le Stel­le (das „→ Pro­ject Manage­ment Office→ PMO”) vor­ge­ge­ben werden.

Bei einem “zu hohen” Erstel­lungs­auf­wand der Ein­zel­be­rich­te soll­ten die­se zudem nicht mehr durch den → Pro­jekt­ma­na­ger, son­dern durch eine sepa­ra­te Stel­le umge­setzt und bear­bei­tet wer­den. Dies ist typi­scher­wei­se das “→ Pro­ject Office – PO” (sel­te­ner auch → Pro­jekt­bü­ro genannt).

Der Berichts­plan beant­wor­tet die Fra­gen (Abbil­dung 2.1):

  1. Was?
  2. Wer?
  3. An wen?
  4. Wann und wie oft?
  5. Wie / In wel­cher Form?
  6. Womit?
  7. War­um?
  8. Wohin?
Der Berichtsplan, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 2.1: Der Berichtsplan

Aus dem Berichts­plan wird pro Bericht eine Berichts­be­schrei­bung abge­lei­tet, die die Anga­ben zu jedem ein­zel­nen Bericht wei­ter detail­liert. Der eigent­li­che Berichts­in­halt soll­te, falls not­wen­dig, in einer Berichts­in­halts­be­schrei­bung genau­es­tens benannt wer­den (Abbil­dung 2.2).

Vom Berichtsplan zur Berichtsinhaltsbeschreibung, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 2.2: Vom Berichts­plan zur Berichtsinhaltsbeschreibung

Pro Bericht(styp) wer­den die ein­zel­nen Para­me­ter beschrie­ben — in Abbil­dung 2.3 ist dies für den Pro­jekt­sta­tus­be­richt bei­spiel­haft wiedergegeben.

Die Berichtsbeschreibung, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 2.3: Die Berichtsbeschreibung

Der Inhalt (grü­ner Pfeil) wird (spä­ter) wei­ter in der Berichts­in­halts­be­schrei­bung (die Basis der Vor­la­ge ist – oran­ger Pfeil) detailliert.

2.1 Zum Berichtszeitpunkt und ‑zeitraum

In der Regel wird bei Pro­jekt­start fest­ge­legt, wann an den → Len­kungs­aus­schuss berich­tet wer­den soll. Häu­fig wer­den dabei monat­li­che Abstän­de ver­wen­det. Die ein­zel­nen Zeit­punk­te wer­den als Berichts­zeit­punk­te bezeich­net. Notiert man die Berichts­zeit­punk­te hin­ter­ein­an­der und ver­sieht sie mit den Mei­len­stei­nen für den Pro­jekt­start, so erhält man eine Dar­stel­lung für eine Berichts­ab­fol­ge (Abbil­dung 2.4).

Die Berichtszeitpunkte, (C) Peterjohann Consulting, 2020-2024

Abbil­dung 2.4: Die Berichtszeitpunkte

Typi­sche Berichts­dau­ern — bei einer Pro­jekt­lauf­zeit von …

  • drei Mona­ten: Wöchent­li­che Berichte
  • 12 Mona­ten: Monat­li­che Berichte
  • 12 bis 36 Mona­te: Monat­li­che Berichte
  • mehr als 36 Mona­ten: Quartalsberichte

Der zeit­li­che Abstand zwi­schen zwei Berichts­zeit­punk­ten wird auch als Berichts­zeit­raum bezeich­net und in der Regel bei den jewei­li­gen Berich­ten mit­no­tiert (Abbil­dung 2.5).

Der Berichtszeitraum, (C) Peterjohann Consulting, 2020-2024

Abbil­dung 2.5: Der Berichtszeitraum

3. Die wichtigsten Berichte in Projekten

Fol­gen­de zwei Berich­te sind in jedem Pro­jekt zu fin­den und wer­den hier beschrieben:

  • Der Pro­jekt­sta­tus­be­richt
  • Der Pro­jekt­ab­schluss­be­richt

3.1 Der Projektstatusbericht

Der Pro­jekt­sta­tus­be­richt ist der wich­tigs­te Bericht im Pro­jekt. Er wird in einem regel­mä­ßi­gen Abstand (übli­cher­wei­se 1*/Monat zum Monats­en­de) durch den Pro­jekt­ma­na­ger erstellt und dann ver­teilt. Ins­be­son­de­re die Mit­glie­der des Lenkungs­aus­schusses erhal­ten hier­über Kennt­nis über den Stand des Pro­jekts und dar­über, ob Ent­schei­dun­gen von ihnen erfor­der­lich sind, die dann in der korres­pon­dierenden Len­kungs­aus­schuss­sit­zung getrof­fen wer­den sollten.

Die typi­sche Ver­wen­dung des Pro­jekt­sta­tus­be­richts ist in Abbil­dung 3.1 wie­der­ge­ge­ben: Der Pro­jekt­ma­na­ger über­gibt den Pro­jekt­sta­tus­be­richt an den Len­kungs­aus­schuss und bekommt ein Feedback.

Der Projektstatusbericht: Informationsfluss zwischen Lenkungsausschuss und Projektmanager, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 3.1: Der Pro­jekt­sta­tus­be­richt: Infor­ma­ti­ons­fluss zwi­schen Len­kungs­aus­schuss und Projektmanager

Nach DIN 69901–5:2009 /DIN16/ ist der Pro­jekt­sta­tus­be­richt (auch Pro­jekt­be­richt; engl. Pro­ject Report, Pro­ject Sta­tus Report) ein “zusam­men­fas­sen­der Pro­jekt­be­richt über den aktu­el­len Stand im Pro­jekt (über alle Teilbereiche)”.

Ande­re Bezeich­nun­gen sind: Sta­tus­be­richt, Pro­jekt­fort­schritts­be­richt, Fort­schritts­be­richt, teil­wei­se auch Meilensteinbericht.

Der Pro­jekt­sta­tus­be­richt beant­wor­tet fol­gen­de, grund­sätz­li­che Fragen:

  • Wo steht das Pro­jekt? Was wur­de seit dem letz­ten Sta­tus­be­richt erreicht?
  • Gibt es aktu­el­le Probleme?
  • Sind Maß­nah­men zur Stüt­zung des Pro­jekt­ver­laufs (durch den Len­kungs­aus­schuss oder → Pro­jekt­spon­sor) erfor­der­lich?

Fol­gen­der Auf­bau ist möglich:

  1. Berichts­da­tum, Berichtszeitraum
  2. Sta­tus zu Leis­tung, Ter­mi­nen, → Auf­wand / Kos­ten, Risi­ko sowie → Qua­li­tät (bevor­zugt in der → Ampel­dar­stel­lung)
  3. Beschrei­bung / Dar­stel­lung des Gesamtstatus
  4. Detail­lie­rung der Sta­tus mit Pro­ble­men, Maß­nah­men und not­wen­di­gen Ent­schei­dun­gen (Hand­lungs­be­darf)
  5. Anga­ben zum Erstel­ler und Verteiler

Der Auf­bau eines Pro­jekt­sta­tus­be­richts ist in Abbil­dung 3.2 dar­ge­stellt: Typi­scher­wei­se gibt es einen Kopf- und einen Rumpf­be­reich. Im Kopf­be­reich sind alle wesent­li­chen Anga­ben zusam­men­fas­send dar­ge­stellt. In die­ser schnel­len kommt dabei häu­fig eine → Ampel­dar­stel­lung zum Einsatz.

Der Rumpf­be­reich schlüs­selt dann die fünf Teil­aspek­te, die in der Ampel­dar­stel­lung zum Gesamt­sta­tus zusam­men­ge­fasst wur­den, wei­ter auf (hier nur ver­kürzt wiedergegeben).

Idea­ler­wei­se wird der Pro­jekt­sta­tus­be­richt aus einem PMS (→ Pro­jekt­ma­nage­ment­sys­tem) voll­stän­dig gene­riert, um so den Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum zu minimieren.

Der Projektstatusbericht: Formular, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 3.2: Der Pro­jekt­sta­tus­be­richt: Formular

Im Pro­jekt­sta­tus­be­richt kön­nen wei­te­re Berich­te agg­re­giert ein­ge­baut sein (Abbil­dung 3.3). Der Risi­ko­be­richt ist dabei oft­mals ein direk­ter Bestand­teil, wäh­rend die Infor­mationen aus den Arbeits­pa­ket­sta­tus­be­rich­ten pas­send auf­be­rei­tet dar­ge­stellt wer­den. Aus dem Qua­li­täts­be­richt (mit mög­li­chen, zusätz­li­chen QM-Berich­ten) wer­den nur punk­tu­ell Infor­ma­tio­nen übernommen.

Der Projektstatusbericht: Verweise, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 3.3: Der Pro­jekt­sta­tus­be­richt: Verweise

Da die Erstel­lung eines Pro­jekt­sta­tus­be­richts Zeit benö­tigt, muss dies auch ein­ge­plant wer­den (Abbil­dung 3.4). Bei grö­ße­ren Pro­jek­ten muss mit einem Vor­lauf von bis zu 14 Tagen gerech­net werden.

Der Projektstatusbericht: Erstellung im zeitlichen Verlauf, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 3.4: Der Pro­jekt­sta­tus­be­richt: Erstel­lung im zeit­li­chen Verlauf

Aus der Vor­lauf­zeit ergibt sich das → Pro­blem der Aktua­li­tät: Im Zwei­fel sind die Ursprungs­da­ten bis zu 14 Tage alt. Wird der Pro­jekt­sta­tus­be­richt monat­lich ver­fasst, so ist er nur für die Hälf­te des Berichts­zeit­raums relevant.

Mit Abschluss des Pro­jekts soll­ten die Pro­jekt­sta­tus­be­rich­te gesam­melt, über­prüft und für kom­men­de Pro­jek­te zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Aus den in ihnen gespei­cher­ten Infor­ma­tio­nen kann Wis­sen extra­hiert wer­den (Abbil­dung 3.5). Dies bedeu­tet ins­be­son­de­re, dass unmit­tel­bar mit → Pro­jekt­ab­schluss die Pro­jekt­be­rich­te durch­ge­schaut wer­den soll­ten. Zusam­men mit ande­ren Infor­ma­tio­nen (z.B. der abschlie­ßen­den Befra­gung der Pro­jekt­be­tei­lig­ten, was beson­ders gut und was beson­ders schlecht gelau­fen ist) flie­ßen die­se Erfah­run­gen in die “Les­sons-Lear­ned-Daten­bank” ein.

Erfahrungssicherung beim Projektabschluss, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 3.5: Erfah­rungs­si­che­rung beim Pro­jekt­ab­schluss (nach /Zell18/)

3.2 Der Projektabschlussbericht

Nach DIN 69901–5:2009 /DIN16/ ist der Pro­jekt­ab­schluss­be­richt (engl. Pro­ject Clo­sing Report) eine “zusam­men­fas­sen­de, abschlie­ßen­de Dar­stel­lung von Auf­ga­ben und erziel­ten Ergeb­nis­sen, von Zeit‑, Kos­ten- und Per­so­nal­auf­wand sowie gege­be­nen­falls von Hin­wei­sen für mög­li­che Anschlussprojekte.”

Fol­gen­der Auf­bau ist möglich:

  1. → Pro­jekt­auf­trag / → Pro­jekt­ziel
  2. Pla­nungs­un­ter­la­gen vor Projektfreigabe
  3. Ist-Unter­la­gen bei → Pro­jek­ten­de
  4. Abschluss­ana­ly­se (Gegen­über­stel­lung von ursprüng­li­chen und im Pro­jekt­ver­lauf aktua­li­sier­ten Plan­grö­ßen mit den Ergeb­nis­sen bei Pro­jek­ten­de) bezüglich
    a) Ter­mi­nen, Auf­wän­den, Kos­ten und
    b) inhalt­li­cher Zielerreichung
  5. Dank an alle Betei­lig­ten für deren Mitwirkung
  6. Ansprech­part­ner zur wei­te­ren Betreu­ung des Projekts

Der Pro­jekt­ab­schluss­be­richt umfasst im All­ge­mei­nen nur weni­ge Sei­ten. Da er “das Gegen­stück” zum Pro­jekt­auf­trag aus dem Pro­jekt­start ist, wird er vom Pro­jekt­spon­sor und vom Pro­jekt­ma­na­ger (beim → Pro­jekt­ab­schluss) unter­schrie­ben (grü­ne Pfei­le in Abbil­dung 3.6).

Der Projektabschlussbericht: Formular, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 3.6: Der Pro­jekt­ab­schluss­be­richt: Formular

4. Praktische Aspekte

Zu dem Ein­satz von Berich­ten in Pro­jek­ten gibt es eine gro­ße Anzahl von Tipps und Tricks, die die Ver­wen­dung in der Pra­xis unter­stüt­zen. Hier sind eini­ge davon wiedergeben.

4.1 Einfache Sprache und lesbare Schrift

Berich­te die­nen dazu, einem defi­nier­ten Ziel­pu­bli­kum die Infor­ma­tio­nen zu lie­fern, die es braucht. Daher soll­te nur ein­fa­che Spra­che ver­wen­det und auf sprach­li­che Aus­ge­stal­tun­gen ver­zich­tet wer­den. Bei der Schrift ist dar­auf zu ach­ten, dass die­se gut les­bar ist, sowohl online als auch aus­ge­druckt. Vie­le Orga­ni­sa­tio­nen haben Richt­li­ni­en zur Bar­rie­re­frei­heit bei Doku­men­ten — die­se soll­ten dann auch beach­tet werden.

4.2 Die optische Ausgestaltung von Berichten in Projekten

Zur Ver­deut­li­chung und Her­vor­he­bung bestimm­ter Sach­ver­hal­te kön­nen eini­ge Ele­men­te in den Berich­ten beson­ders gestal­tet wer­den.
Hier­zu kön­nen bei­spiels­wei­se ein­ge­setzt werden:

  • Hot-Spots: Es wer­den ein­zel­ne Berei­che umran­det (bei­spiels­wei­se mit roten Lini­en), um sofort dar­auf hin­zu­wei­sen, wor­auf zu ach­ten ist
  • Far­ben: Gene­rell kön­nen Far­ben ein­ge­setzt wer­den. Aller­dings muss klar sein, wel­che Far­ben wel­che Bedeu­tung haben
  • ABC-Berei­che: Der gesam­te Bericht wird in drei Berei­che kate­go­ri­siert, die (im All­ge­mei­nen über Far­ben) in den Beschrif­tun­gen ersicht­lich sind
Arten von Hervorhebungen in Berichten, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 4.1: Arten von Her­vor­he­bun­gen in Berichten

Auch die Posi­tio­nen der Her­vor­he­bun­gen in den Berich­ten müs­sen fest­ge­legt wer­den. Gene­rell kann 

Positionen von Hervorhebungen in Berichten, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 4.2: Posi­tio­nen von Her­vor­he­bun­gen in Berichten

4.3 Checklisten für Berichte in Projekten

Zur Über­prü­fung, ob das Berichts­we­sen im Pro­jekt eta­bliert ist, kann fol­gen­de Check­lis­te ein­ge­setzt werden:

Checkliste: Ist das Berichtswesen etabliert?, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 4.3: Check­lis­te: Ist das Berichts­we­sen etabliert?

Zur Über­prü­fung, ob die (Berichts-)Formulare (oder Vor­la­gen) pas­send zum Pro­jekt gewählt wur­den, kann fol­gen­de Check­lis­te ein­ge­setzt werden:

Checkliste: Sind die Formulare passend für das Projekt?, (C) Peterjohann Consulting, 2019-2024

Abbil­dung 4.4: Check­lis­te: Sind die For­mu­la­re pas­send für das Projekt?

Zur Über­prü­fung, ob die Abla­ge­struk­tur pas­send gewählt wur­de, kann fol­gen­de Check­lis­te ein­ge­setzt werden:

Checkliste: Ist die Ablagestruktur passend?, (C) Peterjohann Consulting, 2018-2024

Abbil­dung 4.5: Check­lis­te: Ist die Abla­ge­struk­tur passend?

5. Häufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ) zu den Berichten

  • F: Kann man auf Berich­te in der Pra­xis ver­zich­ten?
    A: Nein — zumin­dest der Pro­jekt­sta­tus­be­richt und der Pro­jekt­ab­schluss­be­richt soll­ten ver­wen­det werden.
  • F: Wie vie­le unter­schied­li­che Berich­te benö­tigt man typi­scher­wei­se in Pro­jek­ten?
    A: Es gibt kei­ne maxi­ma­le Anzahl, es sind jedoch min­des­tens zwei zu ver­wen­den. Bei mehr als 15 ver­schie­de­nen Berich­ten soll­te über­prüft wer­den, ob die­se tat­säch­lich benö­tigt werden.
  • F: In wel­cher Form soll­ten Berich­te erstellt wer­den — rei­chen elek­tro­ni­sche Dar­stel­lun­gen?
    A: Gene­rell soll­ten Berich­te so erstellt wer­den, wie sie der Emp­fän­ger benö­tigt. Sind Aus­dru­cke not­wen­dig, so soll­ten die­se auch erstellt wer­den. Wer­den rein elek­tro­ni­sche Berich­te ver­wen­det, so muss dar­auf geach­tet wer­den, dass die­se auch archi­vier­bar sind und archi­viert werden.

Haben Sie noch wei­te­re Fra­gen oder möch­ten Sie Ergän­zun­gen an der FAQ vor­neh­men? Am bes­ten schrei­ben Sie mir hier­zu eine E‑Mail an: kontakt@peterjohann-consulting.de.

A. Präsentationen, Literatur und Weblinks

A.1 Meine öffentliche Präsentation zu den Berichten in Projekten

Mei­ne Prä­sen­ta­ti­on zu den Berich­ten in Pro­jek­ten ist in wei­ten Tei­len deckungs­gleich mit der Dar­stel­lung auf die­ser Web­sei­te und kann für eine “Schnell­dar­stel­lung” genutzt werden.

Inhalt Typ
Pro­jekt­ma­nage­ment: Berich­te – Eine Übersicht
pdf

Eben­falls von hoher Rele­vanz zum The­ma Berich­te in Pro­jek­ten sind mei­ne fol­gen­den → Prä­sen­ta­tio­nen:

Inhalt Typ
Pro­jekt­ma­nage­ment – Eine Ein­füh­rung (PM-Basis­prä­sen­ta­ti­on)
pdf
Pro­jekt­ma­nage­ment: Con­trol­ling – Eine Übersicht
pdf
Pro­jekt­ma­nage­ment: Werk­zeu­ge und Metho­den – Eine Übersicht
pdf
Pro­jekt­ma­nage­ment: Check­lis­ten – Eine Sammlung
pdf
Pro­jekt­ma­nage­ment: For­mu­la­re (und Vor­la­gen) – Eine Sammlung
pdf
Pro­jekt­ma­nage­ment: Doku­men­te – Eine Übersicht
pdf

A.2 Literatur

  1. /DIN16/ DIN: Pro­jekt­ma­nage­ment. Netz­plan­tech­nik und Pro­jekt­ma­nage­ment­sys­te­me. DIN-Taschen­buch 472, Beuth, Ber­lin 3. Auf­la­ge 2016, ISBN 978–3‑410–27041‑6
  2. /Fiedler20/ Rudolf Fied­ler: Con­trol­ling von Pro­jek­ten: Mit kon­kre­ten Bei­spie­len aus der Unter­neh­mens­pra­xis – Alle con­trol­lin­g­re­le­van­ten Aspek­te der → Pro­jekt­pla­nung, → Pro­jekt­steue­rung und → Pro­jekt­kon­trol­le, Sprin­ger Fach­me­di­en, Wies­ba­den 8. Auf­la­ge 2020, ISBN 978–3‑658–28031‑4
  3. /GPM16/ Deut­sche Gesell­schaft für Pro­jekt­ma­nage­ment: Kom­pe­tenz­ba­sier­tes Pro­jekt­ma­nage­ment (PM3), → GPM, Deut­sche Gesell­schaft für Pro­jekt­ma­nage­ment, Nürn­berg 8. Auf­la­ge 2016, ISBN 978–3‑924841–74‑4
  4. /GPM19/ Deut­sche Gesell­schaft für Pro­jekt­ma­nage­ment: Kom­pe­tenz­ba­sier­tes Pro­jekt­ma­nage­ment (PM4), GPM, Deut­sche Gesell­schaft für Pro­jekt­ma­nage­ment, Nürn­berg 2019, ISBN 978–3‑924841–77‑5
  5. /Jenny19/ Bru­no Jen­ny: Pro­jekt­ma­nage­ment. Das Wis­sen für den Pro­fi, Vdf Hoch­schul­ver­lag, Zürich 4. Auf­la­ge 2019, ISBN 978–3‑7281–3967‑2
  6. /Patzak17/ Gerold Patzak, Gün­ter Rat­tay: Pro­jekt­ma­nage­ment. Pro­jek­te, Pro­jekt­port­fo­li­os, Pro­gram­me und pro­jekt­ori­en­tier­te Unter­neh­men, Lin­de, Wien 7. Auf­la­ge 2017, ISBN 978–3‑7143–0321‑6
  7. /PBG17/ Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te: A Gui­de to the Pro­ject Manage­ment Body of Know­ledge (PMBOK Gui­de), Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te, Phil­adel­phia, Penn­syl­va­nia Sixth Edi­ti­on 2017, ISBN 978–1‑62825–184‑5
  8. /PBG17‑d/ Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te: A Gui­de to the Pro­ject Manage­ment Body of Know­ledge (PMBOK Gui­de), Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te, Phil­adel­phia, Penn­syl­va­nia Sechs­te Aus­ga­be 2017, ISBN 978–1‑62825–188‑3
  9. /Peipe10/ Sabi­ne Pei­pe, Mar­tin Kär­ner: Pro­jekt­be­rich­te, Sta­tus­re­ports, Prä­sen­ta­tio­nen, Hau­fe, Mün­chen 2. Auf­la­ge 2010, ISBN 978–3‑648–00335‑0
  10. /Schelle08/ Heinz Schel­le, Roland Ott­mann, Astrid Pfeif­fer: Pro­jekt­ma­na­ger, GPM, Deut­sche Gesell­schaft für Pro­jekt­ma­nage­ment, Nürn­berg 3. Auf­la­ge 2008, ISBN 978–3‑9248–4126‑3
  11. /Schreck13/ Ber­ta C. Schre­ckene­der: Pro­jek­te über­wa­chen, steu­ern, prä­sen­tie­ren, Hau­fe, Mün­chen 4. Auf­la­ge 2013, ISBN 978–3‑648–03654‑9
  12. /Spitczok14/ Niklas Spit­c­zok von Bris­in­ski, Guy Voll­mer, Ute Weber-Schä­fer: Prag­ma­ti­sches IT-Pro­jekt­ma­nage­ment. Soft­ware­ent­wick­lungs­pro­jek­te auf Basis des → PMI PMBOK Gui­de füh­ren, dpunkt, Hei­del­berg 2. Auf­la­ge 2014, ISBN 978–3‑86490–045‑7
  13. /Zell18/ Hel­mut Zell: Pro­jekt­ma­nage­ment – ler­nen, leh­ren und für die Pra­xis, Books on Demand, Nor­der­stedt 10. Auf­la­ge 2018, ISBN 978–3‑8370–0086‑3

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