Die DEEP-Kriterien helfen dabei, zu überprüfen, ob einzelne Product Backlogs “gut” sind. Das Akronym DEEP steht für folgende vier Eigenschaften:
- Detailed appropriately / Detailliert und angemessen: Das Product → Backlog sollte einen passenden Detaillierungsgrad aufweisen
- Estimated / Geschätzt: Die einzelnen Backlog Items sind geschätzt
- Emergent / Aufstrebend: Das Product Backlog wird stetig / ständig weiterentwickelt (und verbessert)
- Prioritized / Nach Prioritäten geordnet: Die Reihenfolge der Einträge ergibt sich aus der → Priorisierung
Beim → PMI steht zu DEEP /PMG-BA17/:
“Describes the characteristics that a product backlog needs to demonstrate to be considered well refined. DEEP is an acronym that stands for detailed appropriately, estimated, emergent, and prioritized.“
Eigene Übersetzung:
“Beschreibt die Merkmale, die ein Product Backlog aufweisen muss, um als gut verfeinert zu gelten. DEEP ist ein Akronym, das für detailliert und angemessen, geschätzt, aufstrebend und nach Prioritäten geordnet steht.”
Abbildung 1 stellt die vier Eigenschaften zusammenfassend dar.
Abbildung 1: Die DEEP-Kriterien (als Tabelle)
Der → Product Owner ist dafür verantwortlich, dass das Product Backlog die DEEP-Eigenschaften erfüllt. Der Detaillierungsgrad der Backlog Items wird in der Regel an der → Priorität ausgerichtet (Detailed appropriately): Je höher die Priorität und umso näher die potenzielle Umsetzung, desto detaillierter ist das Backlog Item beschrieben. Jeder Eintrag im Product Backlog ist durch das Entwicklungsteam geschätzt (Estimated). Der Wert eines Product Backlogs (nach der Umsetzung) ergibt sich nicht aus der Umsetzung der einzelnen Backlog Items, sondern ist höher (Emergent) — dabei wird das Product Backlog stetig weiterentwickelt. Zudem ist das Product Backlog nach Prioritäten geordnet (Prioritized) — die Backlog Items mit der höchsten Priorität stehen “oben”.
Anmerkungen:
- Bei den Backlog Items handelt es sich in der Regel um → User Stories, die DEEP-Kriterien sind aber nicht an User Stories gebunden
- Prioritized vs. Priorized: In diesem Beitrag wird “Prioritized” verwendet und nicht wie in einigen anderen Darstellungen “Priorized”. Der Unterschied ergibt sich in der (möglichen Übersetzung): “Prioritized” kann als “Nach Prioritäten geordnet” übersetzt werden, “Priorized” ist schlicht “Priorisiert”
- Die DEEP-Kriterien sollten nicht verwechselt werden mit den → INVEST-Kriterien. INVEST dient der Überprüfung, ob eine einzelne → User Story “gut” genug formuliert ist, während DEEP ein Kriterium für ein komplettes Product Backlog darstellt
Literatur
- /PMG-BA17/ Project Management Institute: The PMI Guide to → Business Analysis, Project Management Institute, Philadelphia, Pennsylvania 2017, ISBN 978–1‑62825–198‑2
Letzte Aktualisierung: 22.06.2023 © Peterjohann Consulting, 2005–2024