Die DEEP-Kriterien Die Qualität des Product Backlogs einschätzen

Die DEEP-Kri­te­ri­en hel­fen dabei, zu über­prü­fen, ob ein­zel­ne Pro­duct Back­logs “gut” sind. Das Akro­nym DEEP steht für fol­gen­de vier Eigenschaften:

  • Detail­ed appro­pria­te­ly / Detail­liert und ange­mes­sen: Das Pro­duct → Back­log soll­te einen pas­sen­den Detail­lie­rungs­grad aufweisen
  • Esti­ma­ted / Geschätzt: Die ein­zel­nen Back­log Items sind geschätzt
  • Emer­gent / Auf­stre­bend: Das Pro­duct Back­log wird ste­tig / stän­dig wei­ter­ent­wi­ckelt (und verbessert)
  • Prio­ri­ti­zed / Nach Prio­ri­tä­ten geord­net: Die Rei­hen­fol­ge der Ein­trä­ge ergibt sich aus der → Prio­ri­sie­rung

Beim → PMI steht zu DEEP /PMG-BA17/:
“Descri­bes the cha­rac­te­ristics that a pro­duct back­log needs to demons­tra­te to be con­side­red well refi­ned. DEEP is an acro­nym that stands for detail­ed appro­pria­te­ly, esti­ma­ted, emer­gent, and prio­ri­ti­zed.“
Eige­ne Über­set­zung:
“Beschreibt die Merk­ma­le, die ein Pro­duct Back­log auf­wei­sen muss, um als gut ver­fei­nert zu gel­ten. DEEP ist ein Akro­nym, das für detail­liert und ange­mes­sen, geschätzt, auf­stre­bend und nach Prio­ri­tä­ten geord­net steht.”

Abbil­dung 1 stellt die vier Eigen­schaf­ten zusam­men­fas­send dar.

Die DEEP-Kriterien (als Tabelle), (C) Peterjohann Consulting, 2022-2024

Abbil­dung 1: Die DEEP-Kri­te­ri­en (als Tabelle)

Der → Pro­duct Owner ist dafür ver­ant­wort­lich, dass das Pro­duct Back­log die DEEP-Eigen­schaf­ten erfüllt. Der Detail­lie­rungs­grad der Back­log Items wird in der Regel an der → Prio­ri­tät aus­ge­rich­tet (Detail­ed appro­pria­te­ly): Je höher die Prio­ri­tät und umso näher die poten­zi­el­le Umset­zung, des­to detail­lier­ter ist das Back­log Item beschrie­ben. Jeder Ein­trag im Pro­duct Back­log ist durch das Ent­wick­lungs­team geschätzt (Esti­ma­ted). Der Wert eines Pro­duct Back­logs (nach der Umset­zung) ergibt sich nicht aus der Umset­zung der ein­zel­nen Back­log Items, son­dern ist höher (Emer­gent) — dabei wird das Pro­duct Back­log ste­tig wei­ter­ent­wi­ckelt. Zudem ist das Pro­duct Back­log nach Prio­ri­tä­ten geord­net (Prio­ri­ti­zed) — die Back­log Items mit der höchs­ten Prio­ri­tät ste­hen “oben”.

Anmer­kun­gen:

  • Bei den Back­log Items han­delt es sich in der Regel um → User Sto­ries, die DEEP-Kri­te­ri­en sind aber nicht an User Sto­ries gebunden
  • Prio­ri­ti­zed vs. Prio­ri­zed: In die­sem Bei­trag wird “Prio­ri­ti­zed” ver­wen­det und nicht wie in eini­gen ande­ren Dar­stel­lun­gen “Prio­ri­zed”. Der Unter­schied ergibt sich in der (mög­li­chen Über­set­zung): “Prio­ri­ti­zed” kann als “Nach Prio­ri­tä­ten geord­net” über­setzt wer­den, “Prio­ri­zed” ist schlicht “Prio­ri­siert”
  • Die DEEP-Kri­te­ri­en soll­ten nicht ver­wech­selt wer­den mit den → INVEST-Kri­te­ri­en. INVEST dient der Über­prü­fung, ob eine ein­zel­ne → User Sto­ry “gut” genug for­mu­liert ist, wäh­rend DEEP ein Kri­te­ri­um für ein kom­plet­tes Pro­duct Back­log darstellt

Lite­ra­tur

  • /PMG-BA17/ Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te: The PMI Gui­de to → Busi­ness Ana­ly­sis, Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te, Phil­adel­phia, Penn­syl­va­nia 2017, ISBN 978–1‑62825–198‑2