Management-Zusammenfassung dieses Beitrags:
Die Begriffe Fehlhandlung, Fehlerzustand oder Fehlerwirkung (Error, Fault or Failure) werden beim → Softwaretest verwendet und beschreiben Aspekte bei der Durchführung von Tests.
In diesem Beitrag wird eine Beschreibung der drei Begriffe geliefert.
Die Begriffe Fehlhandlung, Fehlerzustand oder Fehlerwirkung finden sich beim Softwaretest und dienen zur Unterscheidung / Verfeinerung des Begriffs “→ Fehler”.
Das → ISTQB definiert die drei Begriffe wie folgt /ISTQB-→ Glossar/:
- “Fehlhandlung (Error): Die menschliche Handlung, die zu einem falschen Ergebnis führt.”
- “Fehlerzustand (Fault): Eine Unzulänglichkeit oder ein → Mangel in einem Arbeitsergebnis, sodass es seine Anforderungen oder Spezifikationen nicht erfüllt.”
- “Fehlerwirkung (Failure): Ein Ereignis, in welchem eine Komponente oder ein System eine geforderte → Funktion nicht im spezifizierten Rahmen ausführt.”
In der Wikipedia steht zum Begriff Fehler /#Wiki-Fehler/:
“Ein Fehler ist die → Abweichung eines Zustands, Vorgangs oder Ergebnisses von einem → Standard, den Regeln oder einem Ziel“
und anderer Stelle /#Wiki-Fehler_Begriffsklärung/:
“Merkmalswert, der die vorgegebenen Forderungen nicht erfüllt”.
Die Unterschiede von Fehlhandlung, Fehlerzustand und Fehlerwirkung sind in Abbildung 1 wiedergegeben.
Abbildung 1: Unterschiede Fehlhandlung, Fehlerzustand und Fehlerwirkung
Die Wirkungskette von der Fehlhandlung zur Fehlerwirkung ist in Abbildung 2 mit einem Beispiel dargestellt: Ein Programmierfehler (= Fehlhandlung) führt zu einer Endlosschleife (bei einer Funktion) (= Fehlerzustand), was wiederum dazu führt, dass die Bedienoberfäche (Screen) abstürzt (= Fehlerwirkung).
Abbildung 2: Die Wirkungskette von Fehlhandlung, Fehlerzustand und Fehlerwirkung
Abbildung 3 zeigt die Zusammenhänge von Fehlhandlung, Fehlerzustand und Fehlerwirkung mit → Testen, Debugging und Maßnahmen zur Verbesserung der Codequalität. Generell gilt auch hier die → 10er-Regel der Fehlerkosten: Es ist kostengünstiger, möglichst früh Fehler zu vermeiden, also bei der Fehlhandlung anzusetzen.
Abbildung 3: Die Zusammenhänge von Fehlhandlung, Fehlerzustand und Fehlerwirkung (nach /Spillner19/)
Anmerkungen:
- Generell wird der Begriff Fehler mit Fehlerzustand gleichgesetzt und schlicht als Bug bezeichnet
- Beim ISTQB /ISTQB-Glossar/ wird statt “Fault” häufig “Defect” verwendet
- In der Praxis findet die Unterscheidung der drei Begriffe Fehlhandlung, Fehlerzustand und Fehlerwirkung kaum Anwendung, da alle drei Begriffe unter dem Begriff “Fehler” subsumiert werden
- Der Begriff “Fehlertaxonomie” (Defect taxonomy) bezeichnet “eine → Liste von Kategorien, entworfen um Fehlerzustände zu identifizieren und klassifizieren” /ISTQB-Glossar/
- Die Disziplin zum Managen der Fehler wird als Fehlermanagement (Defect Management) bezeichnet
Literatur
- /Spillner19/ Andreas Spillner, Tilo Linz: Basiswissen Softwaretest: Aus- und Weiterbildung zum Certified Tester – Foundation Level nach ISTQB-Standard, dpunkt, Heidelberg 6. Auflage 2019, ISBN 978–3‑86490–583‑4
Weblinks
- /ISTQB-Glossar/ Das Glossar zum Softwaretest des ISTQB (Online; deutsch, andere Sprachen)
- /#Wiki-Fehler/ Fehler in der deutschen Wikipedia
- /#Wiki-Fehler_Begriffsklärung/ Fehler — Begriffsklärung in der deutschen Wikipedia
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Letzte Aktualisierung: 04.02.2023 © Peterjohann Consulting, 2005–2024