Management-Zusammenfassung dieses Beitrags:
Die Begriffe Kunde und Auftraggeber werden im → Projektmanagement (und in der Managementlehre) benutzt.
In diesem Beitrag wird eine Beschreibung der beiden Begriffe geliefert und es werden die Unterschiede aufgezeigt.
Die beiden Begriffe können im Projektmanagement-Kontext folgendermaßen charakterisiert werden:
- Kunde (engl. Customer) oder auch Projektkunde: Derjenige, der das Projektprodukt bezahlen soll
- Auftraggeber (engl. Client) oder auch Projektauftraggeber: Derjenige, der das Projekt beauftragt
Hinweis:
Die Definition der Begriffe ist in der Literatur nicht eindeutig. Daher wird hier meine Interpretation der Begriffe vorgestellt, die durchgängig in allen meinen Beiträgen und → Präsentationen verwendet wird.
Die Wikipedia definiert:
- /#Wiki-Kunde/:
“Ein Kunde (englisch customer, client) ist allgemein in der Wirtschaft und speziell im Marketing eine Person, ein Unternehmen oder eine Organisation (Wirtschaftssubjekt), das als Nachfrager ein Geschäft mit einer Gegenpartei abschließt. Ein solches Geschäft ist beispielsweise ein Kaufvertrag, Miete oder Leasing, eine Dienstleistung oder ein Werkvertrag. Meist zahlt der Kunde dafür Geld, seine Gegenleistung kann aber auch unentgeltlich oder in Form eines gegenseitigen Tauschgeschäftes erfolgen.” - /#Wiki-Auftraggeber/:
“Auftraggeber ist ein Wirtschaftssubjekt, das dem anderen Vertragspartner einen Auftrag für die Besorgung eines Geschäfts überträgt. Gegenpartei ist der Auftragnehmer.”
Beim → PMI steht zum Kunden /PBG21‑d/:
“In diesem → Standard ist der Kunde definiert als die Einzelperson oder Gruppe, die das Projekt beantragt hat oder finanziert.”
Die Unterschiede von Kunde und Auftraggeber (im Projektmanagement) sind in Abbildung 1 wiedergegeben.
Abbildung 1: Unterschiede Kunde und Auftraggeber
Der Kunde ist derjenige, der für das (entstehende) Projektprodukt zahlen muss oder soll. Wenn es einen konkreten (Einzel-)Kunden gibt, so gibt er — mehr oder weniger konkret — vor, was er haben möchte. Wird das Projektprodukt für einen Markt entwickelt, so ist der Kunden abstrakt. Bei Individualprojekten erfolgt die formale, rechtliche Abnahme durch den Kunden.
Der Auftraggeber muss das Projekt intern vertreten — und ist daher in der Regel der → Projektsponsor. Er trifft die Entscheidung, was entwickelt wird, da er die strategische Ausrichtung des Unternehmens und damit die strategische Bedeutung des Projekts kennt.
Die Rolle des Kunden und des Auftraggebers wird bei reinen organisationsinternen Projekten in der Regel von einer Person in Personalunion ausgeübt.
Anmerkungen:
- Der → Projektmanager ist in erster Linie gegenüber dem Auftraggeber rechenschaftspflichtig, nicht gegenüber dem Kunden
- Die Interessen des Kunden und des Auftraggebers (in Projekten) können durchaus unterschiedlich sein
- Der Kunde muss nicht der Endbenutzer sein. Nach PMI /PBG21‑d/ ist der Endbenutzer, “die Einzelperson oder Gruppe, die den Projektliefergegenstand direkt benutzt”
Literatur
- /PBG21‑d/ Project Management Institute: A Guide to the Project Management Body of Knowledge (PMBOK Guide) und Der Standard für das Projektmanagement, Project Management Institute, Philadelphia, Pennsylvania Siebte Ausgabe 2021, ISBN 978–1‑62825–695‑6
Weblinks
- /#Wiki-Kunde/ Kunde in der deutschen Wikipedia
- /#Wiki-Auftraggeber/ Auftraggeber in der deutschen Wikipedia
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Letzte Aktualisierung: 26.02.2024 © Peterjohann Consulting, 2005–2024