Die Pyramide(ngrafik im Projektalltag) Grafik des Monats Februar 2015

1. Beschreibung

Die Pyra­mi­de(ngra­fik) wird häu­fig zur Visua­li­sie­rung von sor­tier- oder ein­or­den­ba­ren Ele­men­ten ein­ge­setzt. Dabei weist sie in der ein­fachs­ten Vari­an­te eine Drei­ecks­form auf, die von waa­ge­rech­ten Lini­en durch­zo­gen ist, sodass meh­re­re Tra­pe­ze und ein Drei­eck in der Spit­ze ent­ste­hen. Die­se wer­den nach ab- oder auf­stei­gen­der → Prio­ri­tät ein­zeln beschrif­tet. In der nach­fol­gen­den Abbil­dung wird über die Pyra­mi­de eine drei­stu­fi­ge Gewich­tung von “sehr wich­tig” über “wich­tig” bis “weni­ger wich­tig” abgebildet.

Die Pyramidendarstellung (Minimalform), (C) Peterjohann Consulting, 2015-2024

Abbil­dung 1.1: Die Pyra­mi­den­dar­stel­lung (Mini­mal­form)

Die Pyra­mi­den­dar­stel­lung ist auf­grund ihrer Ein­fach­heit direkt zu ver­ste­hen: Häu­fig visua­li­siert sie im Wesent­li­chen eine → Lis­te.

Nach der Wiki­pe­dia ist die Pyra­mi­de “eine mathe­ma­ti­sche drei­di­men­sio­na­le Grund­form eines geo­me­tri­schen Kör­pers”; möch­te man den 3D-Aspekt mit­be­rück­sich­ti­gen, so kann man ein Drei­eck am Rand des ers­ten Drei­ecks hin­zu­fü­gen. Inhalt­lich ändert sich hier­durch nichts, es ist ledig­lich eine opti­sche Veränderung.

Die Pyramidendarstellung (optisch ergänzt), (C) Peterjohann Consulting, 2015-2024

Abbil­dung 1.2: Die Pyra­mi­den­dar­stel­lung (optisch ergänzt)

Eini­ge typi­sche, uni­ver­sel­le Pyra­mi­den­be­schrif­tun­gen sind in der nach­fol­gen­den Abbil­dung wiedergegeben.

Die Pyramidendarstellung (mit Beschriftungen), (C) Peterjohann Consulting, 2015-2024

Abbil­dung 1.3: Typi­sche Beschrif­tun­gen der Pyramiden

2. Anmerkungen und Varianten

Die Pyra­mi­den­form kann zur Visua­li­sie­rung unter­schied­li­cher Sach­ver­hal­te ver­wen­det wer­den. Eine gene­rel­le Ein­schrän­kung oder ein bevor­zug­tes Ein­satz­ge­biet gibt es nicht.

In der Lite­ra­tur gibt es Bücher zum “→ Prin­zip der Pyra­mi­de” /Minto05, Schoof13/; die­se zei­gen den Ein­satz zur Struk­tu­rie­rung von Sach­ver­hal­ten mit der Pyra­mi­den­form. Jedoch wer­den dort auch “Taxo­no­mie­bäu­me” (wie “Und-oder-Dia­gram­me”) zu den Pyra­mi­den gezählt.

3. Einsatz

Die Ver­wen­dung der Pyra­mi­den­form ist nicht auf bestimm­te The­men­ge­bie­te beschränkt, jedoch in eini­gen Kon­tex­ten beson­ders häu­fig zu fin­den. Im → Pro­jekt­ma­nage­ment sind dies:

3.1 Bei den Projektzielen

Zur Ermitt­lung der → Zie­le in einem Pro­jekt kann die Ziel­py­ra­mi­de ein­ge­setzt wer­den. Dabei wird im All­ge­mei­nen von über­ge­ord­ne­ten Ziel­ka­te­go­rien über die Ziel­un­ter­ka­te­go­rien auf die ein­zel­nen Zie­le geschlos­sen (→ Top-down-Ansatz). Sind die Ein­zel­zie­le bereits bekannt, so kön­nen in einem → Bot­tom-up-Ansatz durch Clus­te­rung die Ziel­ka­te­go­rien und Ziel­un­ter­ka­te­go­rien benannt und die Ein­zel­zie­le zuge­ord­net werden.

Die Zielpyramide, (C) Peterjohann Consulting, 2015-2024

Abbil­dung 3.1: Die Zielpyramide

Als Bei­spiel für eine Ziel­py­ra­mi­de ist hier ein Pro­jekt “Neue Web­site” mit den Ober­zie­len und Ein­zel­zie­len dargestellt.

Ein Beispiel für die Zielpyramide, (C) Peterjohann Consulting, 2015-2024

Abbil­dung 3.2: Ein Bei­spiel für die Zielpyramide

Anmer­kung:
Die­se Form der Ziel­py­ra­mi­de eig­net sich sehr gut für den Ein­satz in Ziel­work­shops, in dem die Ziel­py­ra­mi­de auf Meta­plan­wän­den ver­wen­det wird.

3.2 Im Projektcontrolling

Im Pro­jekt­con­trol­ling wird die Pyra­mi­den­dar­stel­lung zur Unter­schei­dung der ein­zel­nen Con­trol­ling-Ebe­nen (→ stra­te­gisch, → tak­tisch, → ope­ra­tiv) ein­ge­setzt.

Differenzierung im Projektcontrolling, (C) Peterjohann Consulting, 2015-2024

Abbil­dung 3.3: Dif­fe­ren­zie­rung im Pro­jekt­con­trol­ling (nach /Fiedler13/)

Der “Infor­ma­ti­ons­be­darf des Pro­jekt­con­trol­lings” kann eben­falls über eine Pyra­mi­de visua­li­siert wer­den. Hier­bei wird von den → Abso­lut- oder Roh­da­ten über ver­dich­te­te Infor­ma­tio­nen (KPIs) auf den Pro­jekt­sta­tus geschlossen.

Die Informationspyramide des Projektcontrollings, (C) Peterjohann Consulting, 2015-2024

Abbil­dung 3.4: Die Infor­ma­ti­ons­py­ra­mi­de des Projektcontrollings

3.3 Bei der Mitarbeiter- und Teammotivation

Gera­de bei den “wei­chen The­men” ist die Pyra­mi­den­dar­stel­lung häu­fig zu fin­den. Ein sehr bekann­tes Bei­spiel ist die → Maslow­sche Bedürf­nis­py­ra­mi­de, die hier in einer Vari­an­te abge­bil­det ist.

Die Maslowsche Bedürfnispyramide, (C) Peterjohann Consulting, 2015-2024

Abbil­dung 3.5: Die Maslow­sche Bedürfnispyramide

Bei der Maslow­schen Bedürf­nis­py­ra­mi­de wer­den die unter­schied­lich gewich­te­ten Bedürf­nis­se von Men­schen dar­ge­stellt. Erst wenn die Bedürf­nis­se einer dar­un­ter­lie­gen­den Hier­ar­chie­stu­fe erfüllt sind, kön­nen die dar­über­lie­gen­den einen Anreiz bil­den und zum Haupt­mo­ti­va­tor wer­den. Ein­zel­ne Per­so­nen kön­nen nur dann Höchst­leis­tun­gen (über “Selbst­ver­wirk­li­chung”) voll­brin­gen, wenn alle ande­ren Bedürf­nis­se erfüllt sind.

Weni­ger häu­fig zu fin­den ist die “Kas­se­ler Team­py­ra­mi­de”, die den struk­tu­rel­len Auf­bau eines → Teams zeigt (Abbil­dung 3.6).

Die Kasseler Teampyramide, (C) Peterjohann Consulting, 2015-2024

Abbil­dung 3.6: Die Kas­se­ler Team­py­ra­mi­de (nach /Wastian11/)

Anmer­kung:
Die Kas­se­ler Team­py­ra­mi­de hat eine gewis­se Ähn­lich­keit mit den → Team­ent­wick­lungs­pha­sen nach → Tuck­man (sie­he hier­zu: Gra­fik Monats März 2014: Die Team­ent­wick­lungs­pha­sen nach Tuck­man).

3.4 In der Kommunikation

Die Pyra­mi­den­dar­stel­lung wird auch in der Beschrei­bung der Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­wen­det. So kann bei­spiels­wei­se die Argu­men­ta­ti­ons­py­ra­mi­de ein­ge­setzt wer­den, um eine Rei­hen­fol­ge bei der fun­da­men­tier­ten Beschrei­bung eines Sach­ver­halts vorzugeben.

Die Argumentationspyramide, (C) Peterjohann Consulting, 2015-2024

Abbil­dung 3.7: Die Argumentationspyramide

4. Auch zu finden in

Die Pyra­mi­den­gra­fik (im Pro­jekt­all­tag) ist (auch) in fol­gen­den → Prä­sen­ta­tio­nen, Büchern und Web­links zu finden.

4.1 Eigene Präsentationen

Inhalt Typ
Pro­jekt­ma­nage­ment – Eine Ein­füh­rung (PM-Basis­prä­sen­ta­ti­on)
pdf
Pro­jekt­ma­nage­ment: Con­trol­ling – Eine Übersicht
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Pro­jekt­ma­nage­ment: Zie­le, Ziel­ent­wick­lung und SMAR­Te Ziel­for­mu­lie­rung – Eine Über­sicht
pdf
Pro­jekt­ma­nage­ment: Füh­rung (und Team) – Eine Übersicht
pdf

4.2 Literatur

  • /Fiedler13/ Rudolf Fied­ler: Con­trol­ling von Pro­jek­ten: Mit kon­kre­ten Bei­spie­len aus der Unter­neh­mens­pra­xis – Alle Aspek­te der → Pro­jekt­pla­nung, → Pro­jekt­steue­rung und → Pro­jekt­kon­trol­le, Vie­w­eg + Teub­ner, Wies­ba­den 6. Auf­la­ge 2013, ISBN 978–3‑8348–1769‑3
  • /GPM12/ Deut­sche Gesell­schaft für Pro­jekt­ma­nage­ment: Kom­pe­tenz­ba­sier­tes Pro­jekt­ma­nage­ment (PM3), → GPM, Deut­sche Gesell­schaft für Pro­jekt­ma­nage­ment, Nürn­berg 5. Auf­la­ge 2012, ISBN 978–3‑924841–40‑9
  • /Minto05/ Bar­ba­ra Min­to: Das Prin­zip der Pyra­mi­de. Ideen klar, ver­ständ­lich und erfolg­reich kom­mu­ni­zie­ren, Addi­son Wes­ley, Mün­chen 2005, ISBN 978–3‑8273–7189‑8
  • /Schoof13/ Axel Schoof, Karin Bin­der: Auf den Punkt: Prä­sen­ta­tio­nen pyra­mi­dal struk­tu­rie­ren: Erfolg­rei­cher kom­mu­ni­zie­ren mit kla­ren Bot­schaf­ten und ergeb­nis­ori­en­tier­ter Struk­tur, Sprin­ger Fach­me­di­en Wies­ba­den 2013, ISBN 978–3‑658–03228‑9
  • /Wastian11/ Moni­ka Was­ti­an, Isa­bell Braumandl, Lutz von Rosen­stiel: Ange­wand­te Psy­cho­lo­gie für das Pro­jekt­ma­nage­ment. Ein Pra­xis­buch für die erfolg­rei­che Pro­jekt­lei­tung, Sprin­ger, Ber­lin 2. Auf­la­ge 2011, ISBN 978–3‑642–19919‑6

4.3 Weblinks

Legen­de zu den Weblinks
/ / Ver­weis auf eine Web­site (all­ge­mein)
/*/ Ver­weis auf eine Web­site, die als Ergän­zung zu einem Buch dient
/#/ Ver­weis auf ein ein­zel­nes The­ma auf einer Website
/#V/ Ver­weis auf ein Video auf einer Website