Die Roadmap Inhalte strategisch und zeitlich einordnen

Manage­ment-Zusam­men­fas­sung die­ses Bei­trags:
Die Road­maps wer­den im agi­len und klas­si­schen → Pro­dukt­ma­nage­ment sowie im → Pro­jekt­ma­nage­ment ver­wen­det.
In die­sem Bei­trag wird die Road­map beschrieben.

Die Road­map ist eine (gro­ber) Plan mit unge­fäh­ren Ter­mi­nen, an denen (grö­ße­re) Inhal­te / Pro­dukt­in­kre­men­te erstellt oder frei­ge­ge­ben wer­den sol­len. Die Road­map wird häu­fig im Pro­dukt­ma­nage­ment ver­wen­det, fin­det aber sich aber auch im Projektmanagement.

Hin­weis:
Die Beschrei­bung der Road­map ist in der Lite­ra­tur und in der Pra­xis nicht immer ein­deu­tig. Daher wird hier mei­ne Inter­pre­ta­ti­on der Road­map, die durch­gän­gig in allen mei­nen Bei­trä­gen und → Prä­sen­ta­tio­nen ver­wen­det wird.

Aspekte der Roadmap, (C) Peterjohann Consulting, 2023-2024

Abbil­dung 1: Aspek­te der Roadmap

1. Einleitung und Grundlagen

1.1 Definitionen

In der Wiki­pe­dia steht zur Road­map /#Wiki-Roadmap/:
“Die Road­map ist ein seit Anfang der 2000er Jah­re auch im deut­schen Sprach­raum ver­brei­te­ter Angli­zis­mus, der in man­chen Milieus – ins­be­son­de­re in Wirt­schaft, Poli­tik und Medi­en – ger­ne als Syn­onym für eine Stra­te­gie oder einen → Pro­jekt­plan ver­wen­det wird. Aus dem Eng­li­schen über­setzt bedeu­tet der Begriff wört­lich Stra­ßen­kar­te. Im Recht­schreib­du­den ist er seit der Aus­ga­be 2004 aufgeführt.”

Das → PMI defi­niert im PMBOK Gui­de die Road­map (in Pro­jek­ten) wie folgt /PBG21‑d/:
“Road­map / Road­map. Eine Zeit­schie­ne, die Ele­men­te wie Mei­len­stei­ne, wich­ti­ge Ereig­nis­se, Über­prü­fun­gen und Ent­schei­dungs­punk­te in gro­ben Zügen abbildet.”

Aus­sa­ge:
“Die Road­map ver­knüpft die → Moti­va­ti­on (das “War­um”) mit einer Zeit­pla­nung (dem “Wann”) mit Umset­zungs­aspek­ten (dem “Wie”).

1.2 Generelles Vorgehen bei der Erstellung einer Roadmap

Eine Road­map ist eng mit dem Begriff → Visi­on ver­bun­den: Aus der Visi­on / Pro­duct Visi­on / → Pro­dukt­vi­si­on wird die Road­map / Pro­duct Road­map abge­lei­tet. Daher wird bei der Erstel­lung der Road­map zunächst die Pro­dukt­vi­si­on betrach­tet. Ist die­se bereits vor­han­den, so wird sie über­prüft, wenn sie nicht vor­han­den ist, so muss sie erstellt werden.

Aus der Pro­dukt­vi­si­on wer­den dann wesent­li­che Fea­tures abge­lei­tet und Zeit­punk­ten / Mei­len­stei­nen zuge­ord­net — dies ist bereits eine Roadmap.

1.3 Visualisierung einer Roadmap

Die Road­map kann auf unter­schied­li­che Wei­se dar­ge­stellt wer­den, jedoch sie in der Regel visu­ell umge­setzt. Dabei wird häu­fig eine Zeit­leis­te (engl. Time­line) ver­wen­det (Abbil­dung 1).

Eine einfache Roadmap (schematisch), (C) Peterjohann Consulting, 2023-2024

Abbil­dung 2: Eine ein­fa­che Road­map (sche­ma­tisch)

1.4 Unterschiedliche Roadmaps

Es gibt eine Rei­he von Road­maps mit spe­zi­el­len Aus­rich­tun­gen, die dann ent­spre­chen­de Bezeich­nungs­wei­sen haben. Dies sind beispielsweise:

  • Stra­te­gi­sche Roadmap
  • Pro­dukt­road­map
  • Tech­no­lo­gie-Road­map
  • Mar­ke­ting-Road­map
  • Ver­bun­de­ne Roadmap
  • Unter­neh­mens­wei­te Roadmap

2. Die Roadmap im praktischen Einsatz

Eine Road­map kann in unter­schied­li­chen Berei­chen zum Ein­satz kom­men. Gene­rell wird beim Ein­satz vom von einer über­ge­ord­ne­ten Betrach­tung (“→ stra­te­gisch”) auf wei­te­re Betrach­tungs­ebe­nen geschlos­sen. Aus einer Road­map / der Pro­duct Road­map kann durch Kon­kre­ti­sie­rung und Ver­fei­ne­rung ein → Release­plan / Pro­duct Release­plan abge­lei­tet werden.

Pich­ler /Pichler22, Pichler23/ setzt bei sei­nen Betrach­tun­gen zum Pro­dukt­ma­nage­ment auf eine zen­tra­le Pro­dukt­road­map (Schreib­wei­se bei Pich­ler: Pro­dukt-Road­map). Aus der Road­map wird dann unmit­tel­bar das Pro­duct → Back­log gefüllt. 

Von der Produktvision zum Product Backlog nach Pichler, (C) Peterjohann Consulting, 2023-2024

Abbil­dung 3: Von der Pro­dukt­vi­si­on zum Pro­duct Back­log nach Pichler

In Abbil­dung 4 ist ein all­ge­mei­ne­rer Ansatz (als der von Pich­ler) mit Pro­duct Road­map und einem zusätz­li­chen Release­plan dar­ge­stellt, der sowohl beim agi­len als auch beim klas­si­schen Vor­ge­hen ein­setz­bar ist, da der Pro­duct Release­plan noch all­ge­mein, also unab­hän­gig vom Vor­ge­hens­mo­dell, for­mu­liert ist.

Von der Produktvision zu den Produktanforderungen, (C) Peterjohann Consulting, 2023-2024

Abbil­dung 4: Von der Pro­dukt­vi­si­on zu den Produktanforderungen

2.1 Das Roadmapping

Das Erstel­len einer Road­map wird als Road­map­ping bezeich­net. Es gibt den Begriff “stra­te­gi­sches Road­map­ping”, der den Stra­te­gie­aspekt bei dem Ent­wurf / dem Aus­ar­bei­ten der Road­map verdeutlicht.

3. Weitere Aspekte zur Roadmap

  • Der Begriff “Road­map to Value” wird als “Wert­schöp­fungs­plan” übersetzt
  • Der “Pro­jekt­at­las” der → GPM /Projektatlas/ heißt in der eng­li­schen Fas­sung “Pro­ject Road­map” und beschreibt alle Tätig­kei­ten inner­halb eines Pro­jekts in kom­pak­ter Form und ist damit eine all­ge­mei­ne Metho­de im Projektmanagement

4. Häufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ) zur Roadmap

Eini­ge Fra­gen zur Road­map wer­den häu­fig gestellt – die­se wer­den hier wiedergegeben.

  • F: Muss vor Beginn einer Pro­dukt­ent­wick­lung eine Road­map erstellt wer­den?
    A: Ja — das ist zumin­dest ratsam. 
  • F: In wel­cher Form soll­te die Road­map beschrie­ben wer­den?
    A: Dies ist eigent­lich uner­heb­lich, aber eine visu­el­le Dar­stel­lung in Form eines Zeit­strahls / Zeit­leis­te ist häu­fig zu fin­den. Tabel­la­ri­sche Dar­stel­lung sind weni­ger gut geeig­net, da sie nicht schnell und intui­tiv erfass­bar sind.
  • F: Gilt die Road­map im agi­len wie auch im klas­si­schen Kon­text?
    A: Ja — auch wenn der Sprach­ge­brauch nicht immer ein­deu­tig ist.

Haben Sie noch wei­te­re Fra­gen oder möch­ten Sie Ergän­zun­gen an der FAQ vor­neh­men? Am bes­ten schrei­ben Sie mir hier­zu eine E‑Mail an: kontakt@peterjohann-consulting.de.

A. Präsentationen, Literatur und Weblinks

A.1 Meine Präsentationen

Zur Road­map gibt es kei­ne Prä­sen­ta­ti­on von mir.

A.2 Literatur

  • /PBG21‑d/ Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te: A Gui­de to the Pro­ject Manage­ment Body of Know­ledge (PMBOK Gui­de) und Der → Stan­dard für das Pro­jekt­ma­nage­ment, Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te, Phil­adel­phia, Penn­syl­va­nia Sieb­te Aus­ga­be 2021, ISBN 978–1‑62825–695‑6
  • /Pichler22/ Roman Pich­ler: Stra­te­gi­ze. Pro­duct Stra­tegy and Pro­duct Road­map Prac­ti­ces for the Digi­tal Age, Pich­ler Con­sul­ting, Wen­do­ver, Gre­at Bri­tain 2nd Edi­ton 2022, ISBN 978–0‑9934992–4‑1
  • /Pichler23/ Roman Pich­ler: Stra­te­gi­sches Pro­dukt­ma­nage­ment. Pro­dukt­stra­te­gien und ‑Road­maps für digi­ta­le Pro­duk­te und agi­le → Teams, dpunkt, Hei­del­berg 2023, ISBN 978–3‑86490–965‑8

Auf fol­gen­de Web­links wird hier Bezug genommen:

Legen­de zu den Weblinks
/ / Ver­weis auf eine Web­site (all­ge­mein)
/*/ Ver­weis auf eine Web­site, die als Ergän­zung zu einem Buch dient
/#/ Ver­weis auf ein ein­zel­nes The­ma auf einer Website
/#V/ Ver­weis auf ein Video auf einer Website