Management-Zusammenfassung dieses Beitrags:
Die Begriffe Safety und Security werden beide im → Systems Engineering, im → Requirements Engineering sowie im → Qualitätsmanagement (und → Risikomanagement) häufig benutzt. Um eine Verwechselung zu vermeiden, sollte eine Unterscheidung dieser Begriffe vorgenommen werden.
In diesem Beitrag wird eine Kurzdarstellung dazu geliefert.
Die beiden Begriffe können folgendermaßen kurz charakterisiert werden:
- Safety = Gefahrenlosigkeit = Betriebssicherheit
- Security = Sicherheit = Nutzungssicherheit
Die Unterschiede von Safety und Security sind in Abbildung 1 wiedergegeben.
Abbildung 1: Gegenüberstellung von Safety und Security
Weitere Charakterisierungen sind:
- Safety muss gesichert sein, Security sollte gewährleistet werden — dies bedeutet immer eine finanzielle / wirtschaftliche Abwägung
- Safety ist eher physisch, Security meistens digital (IT-Sicherheit)
- Bei Safety geht es um “Leib und Leben”, bei Security um den “Schutz der eigenen Daten”
Generell wachsen beide Begriffe vor dem Hintergrund der → Digitalisierung / der Industrie 4.0 zusammen: Ohne Security ist häufig Safety nicht zu gewährleisten. Wird beispielsweise eine Maschine gehackt, so könnte sie so verändert werden, dass die Betriebssicherheit nicht mehr gewährleistet ist.
Im Risikomanagement wird häufig die Security betrachtet, während das Qualitätsmanagement stark Safety-Aspekte adressiert. Aber sowohl für Safety als auch für Security gibt es eine Reihe von Normen, die — meistens vom Kontext abhängig — betrachtet werden müssen.
Typische Normen sind für den Bereich:
- Safety: ISO 26262 — “Road vehicles – Functional safety”
- Security: ISO 27001 — “Information technology – Security techniques – Information security management systems – Requirements”
Weitere Synonyme für die beiden Begriffe:
- Safety: Funktionssicherheit, Schutz vor Personenschaden
- Security: → Informationssicherheit, Schutz vor unbefugtem Zugriff
Verwandte Begriffe
- Psychological Safety / Psychologische Sicherheit. Hierunter wird die “Gefahrlosigkeit für die Mitarbeiter” in Organisationen verstanden, die es erlaubt, die eigene Meinung offen zu vertreten, ohne dass der eigene Arbeitsplatz gefährdet ist
Literatur
- /Ebert19/ Christof Ebert: Systematisches Requirements Engineering. Anforderungen ermitteln, dokumentieren, analysieren und verwalten, dpunkt, Heidelberg 6. Auflage 2019, ISBN 978–3‑86490–562‑9
Letzte Aktualisierung: 14.06.2021 © Peterjohann Consulting, 2005–2024