Der Begriff “Situatives Führen” wird verwendet, um zu verdeutlichen, dass die → Führung von Mitarbeitern nicht nur vom Führungsstil des Vorgesetzten abhängt, sondern auch der Situation / dem Umfeld, in dem der Mitarbeiter geführt werden soll.
In der Wikipedia steht /#Wiki-Situatives-Führen/:
“Situatives Führen bezeichnet Gruppen von Kontingenztheorien, die besagen, dass der Vorgesetzte je nach Situation unterschiedliche Führungsstile wählen soll, um erfolgreich zu sein.”
Zur Kontingenztheorie führt die Wikipedia aus /#Wiki-Kontingenztheorie-(Führungslehre)/:
“Die Kontingenztheorie ist ein Denkmodell (daher auch oft als Kontingenzmodell bezeichnet) in der Führungsforschung, das in der Unternehmensführung vor allem die Abhängigkeit des Vorgesetzten von seinen persönlichen Eigenschaften und von der Beziehung zu den Geführten thematisiert. Das Modell wird dem Situativen Führungsstil zugerechnet.”
In Abbildung 1 sind die Einflussfaktoren auf den Führungserfolg dargestellt: Dies sind der Führungsstil und die Situation.
Abbildung 1: Das Kontingenzmodell nach Fiedler
Ein immer gleiches Vorgehen nach einem festen Schema (“universelles Führen”) kann gerade in Projekten zu Blockaden führen, an denen nichts mehr “vorwärts geht”. Hersey und Blanchard /Hersey12/ haben daher (auf Basis des Kontingenzmodells von Fiedler) das Konzept des “Situativen Führens” entwickelt, welches sich an dem Reifegrad der Mitarbeiter orientiert. Der Reifegrad eines Mitarbeiters sollte beim Führungsstil einbezogen werden (Abbildung 2).
Abbildung 2: Situative Führungsstile aufgrund der Reifegrade der Mitarbeiter
Der Reifegrad des Mitarbeiters kann zwischen hoch und gering eingeordnet werden, dabei werden die Aspekte Fähigkeit und → Motivation betrachtet. Ein Mitarbeiter, der sowohl fähig als auch motiviert ist, erhält einen hohen Reifegrad, ein Mitarbeiter, der weder fähig noch motiviert ist, die niedrigste.
Folgende vier Führungsstile können zur Anwendung kommen:
- Unterweisen (engl. Telling): Dieser Stil kann bei Mitarbeitern eingesetzt werden, deren “Reifegrad” gering ist. Es wird dem Mitarbeiter mitgeteilt, was zu tun ist
- Verkaufen (Selling): Statt einer (einfachen) Unterweisung kann auch ein Verkaufen angewandt werden. Dabei versucht, dem Mitarbeiter die Aufgabenumsetzung so positiv darzustellen, dass er sie (gerne) umsetzt
- Partizipieren (Participating): Dies ist die höchste Form der Mitarbeiterführung: Der Mitarbeiter wird in den Umsetzungsprozess eingebunden
- Delegieren (Delegating): Die Aufgaben können delegiert werden, da der Mitarbeiter dies kann
Eine Führungskraft / ein → Projektmanager sollte alle Führungsstile – situationsbezogen – einsetzen können.
Die Darstellung in diesem Beitrag ist meiner Präsentation zur → Führung in Projekten entnommen.
Inhalt | Typ |
---|---|
Projektmanagement: Führung (und Team) – Eine Übersicht |
Literatur
- /Hersey12/ Paul Hersey, Kenneth Blanchard, Dewey Johnson: Management of Organizational Behavior, Pearson, London 10th Edition 2012, ISBN 978–0‑13–255640‑8
- /Wunderer11/ Rolf Wunderer: Führung und Zusammenarbeit, Luchterhand, Köln 9. Auflage 2011, ISBN 978–3‑472–08062‑6
Weblinks
- /#Wiki-Kontingenztheorie-(Führungslehre)/ Kontingenztheorie (Führungslehre) in der deutschen Wikipedia
- /#Wiki-Reifegradmodell-(Führungslehre)/ Reifegradmodell (Führungslehre) in der deutschen Wikipedia
- /#Wiki-Situatives-Führen/ Situatives Führen in der deutschen Wikipedia
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Letzte Aktualisierung: 28.06.2024 © Peterjohann Consulting, 2005–2024