Bei Softwareprojekten — oder genauer Softwareentwicklungsprojekten — kann es zu dem Phänomen kommen, dass sich die organisatorischen Schwerpunkte ändern. Diese Änderung oder Wandelung lässt sich gut an einigen “Übergängen” feststellen.
In Abbildung 1 ist die zeitliche Einteilung eines Softwareentwicklungsprojekts mit vier markanten Eckpunkten dargestellt.
Abbildung 1: Zeitliche Einteilung eines Softwareentwicklungsprojekts
Die vier zeitlichen Phasen, die sich anhand der Versionsnummern einordnen lassen und daher auch als Versionsphasen bezeichnet werden können, sind:
- Alle Vorüberlegungen und Entwicklungen bis zur (fertigen) → Softwarearchitektur; das Ergebnis ist eine (tragfähige) Softwarearchitektur (und deren Beschreibung)
- Die Programmierung der Software bis zur ersten fertigen Gesamtversion 1.0; das Ergebnis ist eine lauffähige Software, die die (für die Version 1.0) geforderten Features enthält
- Die Ergänzung und Verbesserung der bestehenden Version; das Ergebnis ist eine lauffähige Software, die noch inhaltlich ergänzt wurde und vorgegebene Kriterien (z.B. Wartbarkeit und Performance) erfüllt
- Die Optimierung der Software und der Umgebung so, dass die Betriebskosten minimal werden; das Ergebnis ist eine lauffähige Software, die auch für den Dauerbetrieb geeignet ist
Das klassische → Projektmanagement endet mit der Version 1.0. In der Praxis werden dann aber noch Nacharbeiten durchgeführt, die in diesem über die Versionen 1.5 und 2.0 gekennzeichnet sind.
1. Die vier Versionsphasen und die Übergänge
In Abbildung 2 sind die vier Versionsphasen tabellarisch gegenübergestellt. Wichtig sind dabei die “dominanten Rollen”, welche aufzeigen, wer im Zweifel in der jeweiligen Phase die Verantwortung trägt und entsprechend Vorgaben machen kann.
Abbildung 2: Die vier Versionsphasen eines Softwareentwicklungsprojekts
2. Typische Beobachtungen beim Wandel
Folgendes kann bei den einzelnen Wandelübergängen beobachtet werden:
- Der Ansatz “Entwickler machen alles” funktioniert nicht mehr
- Die einzelnen Mitarbeiter haben Schwierigkeiten, den Rollenwechsel mitzutragen
Letzte Aktualisierung: 18.12.2023 © Peterjohann Consulting, 2005–2024