Zielgruppen benennen Wer gehört dazu und wer nicht?

Eine Ziel­grup­pe (engl. Tar­get Audi­ence) beschreibt eine Men­ge von Stake­hol­dern, für die ein Pro­dukt oder ein Pro­jekt­er­geb­nis inter­es­sant sein könnte.

In der Wiki­pe­dia steht zur Ziel­grup­pe /#Wiki-Zielgruppe/:
“Unter einer Ziel­grup­pe (eng­lisch tar­get audi­ence) ver­steht man im Mar­ke­ting eine bestimm­te Men­ge von Markt­teil­neh­mern, die homo­ge­ner auf kom­mu­ni­ka­ti­ons­po­li­ti­sche Maß­nah­men reagie­ren als der gesam­te Markt. Die Grund­la­ge zur Ziel­grup­pen­fin­dung nach jeweils rele­van­ten Merk­ma­len ist die Markt­seg­men­tie­rung. Als Ziel­grup­pe kann jede Art von Anspruchs­grup­pe gel­ten, neben Ver­brau­chern auch Groß­händ­ler oder Mei­nungs­füh­rer. In der Sozia­len Arbeit wer­den unter Ziel­grup­pen die­je­ni­gen Per­so­nen gefasst, an die sich eine bestimm­te Maß­nah­me oder ein bestimm­tes Ange­bot rich­tet. Das kön­nen Ein­zel­per­so­nen, Fami­li­en oder Grup­pen sein, die ihren Unter­stüt­zungs­wunsch selbst for­mu­lie­ren oder die durch Drit­te (Insti­tu­tio­nen o. ä.) als hil­fe­be­dürf­tig ein­ge­stuft werden.”

Die­se Defi­ni­ti­on der Ziel­grup­pe ist auf das Mar­ke­ting aus­ge­rich­tet, im all­ge­mei­nen Manage­ment oder im → Pro­jekt­ma­nage­ment kann ein ein­fa­che­rer Ansatz ver­wen­det wer­den. In Abbil­dung 1 ist dazu eine Men­gen­dar­stel­lung zur Ziel­grup­pe zu sehen: Die Ziel­grup­pe ist schlicht ein Teil der → Stake­hol­der. Hier­bei wird vor­aus­ge­setzt, dass alle Stake­hol­der bekannt und benannt sind. 

Die Zielgruppe als Teil der Stakeholder, (C) Peterjohann Consulting, 2023-2024

Abbil­dung 1: Die Ziel­grup­pe als Teil der Stakeholder

Die­ser Ansatz reicht aus, wenn es um die ein­fa­che Erfas­sung einer Ziel­grup­pe geht, da nur die rele­van­ten Stake­hol­der für die Ziel­grup­pe aus­ge­wählt. Ein Ein­satz­sze­na­rio sind bei­spiels­wei­se E‑Mails — die Ziel­grup­pe ist die Empfängerliste.

In Pro­jek­ten wer­den — typi­scher­wei­se beim → Pro­jekt­start→ Zie­le und auch Nicht-Zie­le benannt. Nicht-Zie­le sind die­je­ni­gen Inhal­te, die expli­zit aus­ge­schlos­sen wer­den. Wenn bei­spiels­wei­se eine Luft­pum­pe kon­stru­iert wird, könn­te “Das Auf­pum­pen von Auto­rei­fen” ein Nicht-Ziel sein. Ana­log zu die­sem Vor­ge­hen bie­tet es sich an, Nicht-Ziel­grup­pen in Pro­jek­ten oder Teil­pro­jek­ten expli­zit zu benen­nen. Die Nicht-Ziel­grup­pen sind dann expli­zit aus­ge­schlos­sen, wer­den also nicht bei der Umset­zung invol­viert: Dies ent­spricht einem nicht-aus­ge­füll­tem Feld in der RACI-→ Matrix.

In Abbil­dung 2 ist eine Dar­stel­lung der Ziel­grup­pe und der Nicht-Ziel­grup­pe zu sehen. Die ein­zel­nen Berei­che bedeuten:

  1. Benann­te Ziel­grup­pe: Hier­über wer­den expli­zit alle Stake­hol­der benannt, die für die­ses The­ma rele­vant sind, also beim Infor­ma­ti­ons- oder Ent­schei­dungs­fluss dabei sein sollten
  2. Benann­te Nicht-Ziel­grup­pe: Hier­über wer­den expli­zit alle Stake­hol­der benannt, die für die­ses The­ma irrele­vant sind, also vom Infor­ma­ti­ons- oder Ent­schei­dungs­fluss aus­ge­schlos­sen werden
  3. Nicht-benann­te Ziel­grup­pe: Dies sind Stake­hol­der, die zwar rele­vant sein kön­nen, aber nicht expli­zit benannt wer­den — ob absicht­lich oder unab­sicht­lich, ist dabei unerheblich
  4. Nicht-benann­te Nicht-Ziel­grup­pe: Dies sind Stake­hol­der, die zwar irrele­vant sein kön­nen, aber nicht expli­zit benannt wer­den — ob absicht­lich oder unab­sicht­lich, ist dabei unerheblich
  5. Alle ande­ren nicht-benann­ten Stakeholder
Die Zielgruppe und die Nicht-Zielgruppe, (C) Peterjohann Consulting, 2023-2024

Abbil­dung 2: Die Ziel­grup­pe und die Nicht-Zielgruppe

Ein Ein­satz­sze­na­rio ist das Benen­nen des Kon­texts einer Auf­ga­be. Soll bei­spiels­wei­se in einem Pro­jekt eine Instal­la­ti­ons­an­wei­sung für eine Soft­ware erstellt wer­den, so könn­te fol­gen­de Unter­tei­lung ver­wen­det werden:

  • Ziel­grup­pe: Ser­vice Manage­ment, → Requi­re­ments Engi­neer, Test­ma­na­ger
  • Nicht-Ziel­grup­pe: Pro­jekt­con­trol­ler, Dokumentationsabteilung

Durch das Aus­schlie­ßen des Pro­jekt­con­trol­lers kann bei­spiels­wei­se eine Kos­ten­über­prü­fung aus­ge­schlos­sen werden.

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